Walter Benjamins Umgang mit der Schrift

Walter Benjamin gilt allgemein als "schwieriger" Autor, da er nicht mit vorab geklärten, universell gültigen Begriffen arbeitet, sondern vorhandenen Begriffen wie dem individuellen "Erlebnis" in der Moderne oder der kollektiven "Erfahrung" in der Prämoderne eine besondere Bedeutung verleiht. Dies ist jedoch nur dadurch möglich, dass er diese "Individualbegriffe" in bestimmte Zusammenhänge einbettet. Die Wiederholung solcher Begriffe an der Textoberfläche bewirkt, dass einander als fremd vorgestellte Zusammenhänge in eine unerwartete Beziehung gebracht werden und, ähnlich wie in seiner Geschichtstheorie, zu einem "dialektischen Bild" zusammenfinden.

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Bibliographic Details
Main Author: Otte,Georg
Format: Digital revista
Language:German
Published: Universidade de São Paulo/Faculdade de Filosofia, Letras e Ciências Humanas/ 2015
Online Access:http://old.scielo.br/scielo.php?script=sci_arttext&pid=S1982-88372015000100005
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