Grundbegriffe der Volkswirtschaftslehre [electronic resource] /

1. Die Aufgabe der Wirtschaftswissenschaft Der Mensch kommt mit verschiedenen Phänomenen in Berührung, deren Wesen er nicht ohne weiteres ergründen kann. Die Wissenschaften ver­ suchen gemeinsam die verschiedenen Ereignisse zu erklären. Dies bedeute"t, daß versucht wird, die Erscheinungen logisch zu ordnen und Zusammen­ hänge zwischen den einzelnen Fakten offenzulegen" Jede einzelne Wissenschaft betrachtet gewisse Gegenstände und Erschei­ nungen aus einem besonderen Blickwinkel. So untersucht die Biologie z. B. das Phänomen "Mensch" auf andere Weise als etwa die Psychologie. Die Beiträge, die einzelne Wissenschaften zu unserem Weltbild leisten, sind deswegen immer insoweit begrenzt, als die Einblicke, die eine Wissen­ schaft zu geben imstande ist, nicht zugleich ein totales Verständnis der Er­ scheinung sein können. Stets wird derjenige Aspekt schlecht beleuchtet, der im Gebiete der tangierten Wissenschaft liegt. Wissenschaft treiben bedeutet, immer und immer wieder die Frage ,Warum?' zu wiederholen. Wenn jemand, ausgehend von einem willkürlichen Problem, fortwährend diese Frage stellen würde, müßte er alsbald die Gebiete einer ganzen Anzahl von Wissenschaften betreten. Aus dieser Tatsache ergibt sich, daß jede einzelne Wissenschaft sich auf die Analyse spezieller Probleme beschränkt. Außerdem ist von einem gewissen Punkt ab jede Wissenschaft mit dem Erreichten zufrieden und verfeinert die möglichen Erklärungen nicht durch weiteres Formulieren der Frage ,Warum'.

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Bibliographic Details
Main Authors: Heertje, Arnold. author., SpringerLink (Online service)
Format: Texto biblioteca
Language:ger
Published: Berlin, Heidelberg : Springer Berlin Heidelberg : Imprint: Springer, 1975
Subjects:Economics., Management science., Economics, general.,
Online Access:http://dx.doi.org/10.1007/978-3-662-07556-2
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