Migration und nationaler Wohlfahrtsstaat [electronic resource] : Ein differenzierungstheoretischer Entwurf /

Die herkömmliche Migrationsforschung untersucht Migration und ihre Folgen in den Wanderungszielregionen oft unter den Gesichtspunkten der "Integration" und der "sozialen Ungleichheit". Das vorliegende Buch wählt demgegenüber einen differenzierungstheoretischen Zugriff. Es wird gezeigt, daß Migrationsformen abhängig von der primären Differenzierungsform einer Gesellschaft und den damit verbundenen Inklusions- und Exklusionsformen variieren. Als Versuch der Realisierung von Inklusionschancen ist Migration in der modernen Weltgesellschaft zunächst aufgrund der hier gültigen Inklusionsbedingungen wahrscheinlich und erwartbar. In der Perspektive einer Theorie der funktionalen Differenzierung kann man jedoch sichtbar machen, daß Wanderungen durch die Überschreitung von Staatsgrenzen zu einem genuin politischen Problem werden, weil Migration die politische Einteilung der Weltbevölkerung in Staatsbevölkerungen in Frage stellt. Diese Überschreitung bringt Migranten in eine prekäre Beziehung zu nationalen Wohlfahrtsstaaten. Der Autor bietet eine theoretische Bestimmung des Verhältnisses von Migration und nationalem Wohlfahrtsstaat, die in weiteren empirischen Forschungen zu bewähren sein wird.

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Bibliographic Details
Main Authors: Bommes, Michael. author., SpringerLink (Online service)
Format: Texto biblioteca
Language:ger
Published: Wiesbaden : VS Verlag für Sozialwissenschaften, 1999
Subjects:Social sciences., Sociology., Social Sciences., Sociology, general.,
Online Access:http://dx.doi.org/10.1007/978-3-322-89053-5
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description Die herkömmliche Migrationsforschung untersucht Migration und ihre Folgen in den Wanderungszielregionen oft unter den Gesichtspunkten der "Integration" und der "sozialen Ungleichheit". Das vorliegende Buch wählt demgegenüber einen differenzierungstheoretischen Zugriff. Es wird gezeigt, daß Migrationsformen abhängig von der primären Differenzierungsform einer Gesellschaft und den damit verbundenen Inklusions- und Exklusionsformen variieren. Als Versuch der Realisierung von Inklusionschancen ist Migration in der modernen Weltgesellschaft zunächst aufgrund der hier gültigen Inklusionsbedingungen wahrscheinlich und erwartbar. In der Perspektive einer Theorie der funktionalen Differenzierung kann man jedoch sichtbar machen, daß Wanderungen durch die Überschreitung von Staatsgrenzen zu einem genuin politischen Problem werden, weil Migration die politische Einteilung der Weltbevölkerung in Staatsbevölkerungen in Frage stellt. Diese Überschreitung bringt Migranten in eine prekäre Beziehung zu nationalen Wohlfahrtsstaaten. Der Autor bietet eine theoretische Bestimmung des Verhältnisses von Migration und nationalem Wohlfahrtsstaat, die in weiteren empirischen Forschungen zu bewähren sein wird.
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In der Perspektive einer Theorie der funktionalen Differenzierung kann man jedoch sichtbar machen, daß Wanderungen durch die Überschreitung von Staatsgrenzen zu einem genuin politischen Problem werden, weil Migration die politische Einteilung der Weltbevölkerung in Staatsbevölkerungen in Frage stellt. Diese Überschreitung bringt Migranten in eine prekäre Beziehung zu nationalen Wohlfahrtsstaaten. Der Autor bietet eine theoretische Bestimmung des Verhältnisses von Migration und nationalem Wohlfahrtsstaat, die in weiteren empirischen Forschungen zu bewähren sein wird.1. Migration im nationalen Wohlfahrtsstaat — eine theoretische Herausforderung für die Migrationsforschung -- 1.1 Migrationsforschimg und sozialwissenschaftliche Theorie -- 1.2 »Integration« und »Ungleichheit« — Schwierigkeiten einer Problemstellung -- 1.3 Migration im nationalen Wohlfahrtsstaat: eine Herausforderung für eingefahrene Problemstellungen -- 1.4 Theoretische Konsequenzen — Argumente für die Verwendung der Systemtheorie in der Migrationsforschung -- 2. Migration und Inklusion -- 2.1 Inklusion/Exklusion — Die Form der Inanspruchnahme von Individuen in sozialen Systemen als Strukturvoraussetzung von Migration -- 2.2 Migrationen in der modernen Gesellschaft als Mobilitätsform zur Realisierung von Inklusionschancen -- 3. Migration und funktionale Differenzierung -- 3.1 Funktionale Differenzierung: Systemtheorie und soziologische Tradition -- 3.2 Funktion, Codierung und Programm: Die Kommunikationsform der funktionalen Differenzierung -- 3.3 Funktionale Differenzierung, Migration und die Intervention der Politik -- 4. Migration, das Funktionssystem der Politik und die Besonderheit des nationalen Wohlfahrtsstaates -- 4.1 Die Ausdifferenzierung der Politik als Codierung des Mediums Macht -- 4.2 Die Ausdifferenzierung der Politik in der Form moderner Territorialstaaten -- 4.3 Die Entwicklung des Rechts- und Verfassungsstaates als Binnendifferenzierung des politischen Systems -- 4.4 Zur Form der politischen Mobilisierung im Nationalstaat — Ethnizität, Volk und Nation -- 4.5 Demokratie als selbstreproduktiver Zirkel der Macht -- 4.6 Segmentäre Differenzierung des politischen Systems, nationaler Staat und Staatsbürgerschaft: Die Loyalitäts- und Leistungsbeziehung zwischen Staat und Staatsbürgern und das Problem der Migration -- 4.7 Was sind die »limits of citizenship«? -- 5. Organisation, Soziale Ungleichheit und wohlfahrtsstaatliche Inklusionsvermittlung -- 5.1 Exklusion als Folgeproblem funktionaler Differenzierung — zu einigen Unschärfen des Begriffs -- 5.2 Organisation, Inklusion und Verteilung -- 5.3 Inklusion/Exklusion und sekundäre Ordnungsbildung im Wohlfahrtsstaat -- 6. Migration und Ungleichheit im nationalen Wohlfahrtsstaat -- 6.1 Der Wohlfahrtsstaat als Ungleichheitsschwelle und die Regulation der Zuwanderung -- 6.2 Die Struktur der Leistungserbringung im Wohlfahrtsstaat und das Abweichen von Migrantenkarrieren -- 6.3 Migranten in Organisationen: Zwischen Ungleichheit als Inklusionschance und der organisierten Enttäuschung von Gleichheitserwartungen -- Ausblick -- Literatur.Die herkömmliche Migrationsforschung untersucht Migration und ihre Folgen in den Wanderungszielregionen oft unter den Gesichtspunkten der "Integration" und der "sozialen Ungleichheit". Das vorliegende Buch wählt demgegenüber einen differenzierungstheoretischen Zugriff. Es wird gezeigt, daß Migrationsformen abhängig von der primären Differenzierungsform einer Gesellschaft und den damit verbundenen Inklusions- und Exklusionsformen variieren. Als Versuch der Realisierung von Inklusionschancen ist Migration in der modernen Weltgesellschaft zunächst aufgrund der hier gültigen Inklusionsbedingungen wahrscheinlich und erwartbar. In der Perspektive einer Theorie der funktionalen Differenzierung kann man jedoch sichtbar machen, daß Wanderungen durch die Überschreitung von Staatsgrenzen zu einem genuin politischen Problem werden, weil Migration die politische Einteilung der Weltbevölkerung in Staatsbevölkerungen in Frage stellt. Diese Überschreitung bringt Migranten in eine prekäre Beziehung zu nationalen Wohlfahrtsstaaten. Der Autor bietet eine theoretische Bestimmung des Verhältnisses von Migration und nationalem Wohlfahrtsstaat, die in weiteren empirischen Forschungen zu bewähren sein wird.Social sciences.Sociology.Social Sciences.Sociology, general.Springer eBookshttp://dx.doi.org/10.1007/978-3-322-89053-5URN:ISBN:9783322890535