Familienformen im sozialen Wandel [electronic resource] /
Seit den 60er Jahren ist die Familie in beiden Teilen Deutschlands wie auch in anderen hochentwickelten Industriegesellschaften aus geprägten Wandlungsprozessen unterworfen. Nach Ansicht zahl reicher Wissenschaftler machen Ehe und Familie eine Krise durch; vereinzelt ist sogar vorn "Tod der Familie" (so z. B. bei Cooper 1972) die Rede. Andere wenden sich gegen das "dauernde Krisengerede" und betonen die Kontinuität und Stabilität der Familie. Und was die Situation noch schwieriger und unübersichtlicher macht: Beide Seiten stützen sich auf empirische Daten. Bevor man ein vor schnelles Urteil abgibt, sollte man bedenken, daß die aktuellen Ver änderungen der privaten Beziehungsformen vor dem Hintergrund einer historisch einmaligen Situation gesehen werden müssen. Nie zuvor war eine Form von Ehe und Familie so dominant wie in der Nachkriegszeit bis etwa Mitte der 60er Jahre. Die gegenwärtige Si tuation erscheint vielen auch deshalb als so krisenhaft, weil der Zustand vorher ungewöhnlich homogen war. Das moderne Ehe- und Familienmodell - die moderne Kleinfamilie als selbständige Baus haltsgemeinschaft eines Ehepaares mit seinen minderjährigen Kin dern - hatte sich faktisch und normativ (als unhinterfragtes Leitbild) nahezu universell durchgesetzt. Obwohl auch heute noch die Mehrheit der Bevölkerung nach konventionellen Mustern lebt, haben im Zuge des gesellschaftli chen Modernisierungsprozesses beträchtliche Veränderungen weg von diesem Modell stattgefunden. Überall in den entwickelten Industrie ländern sinkt die Geburtenrate. Die Heiratsneigung geht zurück, und immer häufiger lassen sich Ehepaare scheiden.
Main Authors: | , |
---|---|
Format: | Texto biblioteca |
Language: | ger |
Published: |
Wiesbaden : VS Verlag für Sozialwissenschaften : Imprint: VS Verlag für Sozialwissenschaften,
1996
|
Subjects: | Social sciences., Social Sciences., Social Sciences, general., |
Online Access: | http://dx.doi.org/10.1007/978-3-663-14431-1 |
Tags: |
Add Tag
No Tags, Be the first to tag this record!
|
id |
KOHA-OAI-TEST:210976 |
---|---|
record_format |
koha |
institution |
COLPOS |
collection |
Koha |
country |
México |
countrycode |
MX |
component |
Bibliográfico |
access |
En linea En linea |
databasecode |
cat-colpos |
tag |
biblioteca |
region |
America del Norte |
libraryname |
Departamento de documentación y biblioteca de COLPOS |
language |
ger |
topic |
Social sciences. Social Sciences. Social Sciences, general. Social sciences. Social Sciences. Social Sciences, general. |
spellingShingle |
Social sciences. Social Sciences. Social Sciences, general. Social sciences. Social Sciences. Social Sciences, general. Peuckert, Rüdiger. author. SpringerLink (Online service) Familienformen im sozialen Wandel [electronic resource] / |
description |
Seit den 60er Jahren ist die Familie in beiden Teilen Deutschlands wie auch in anderen hochentwickelten Industriegesellschaften aus geprägten Wandlungsprozessen unterworfen. Nach Ansicht zahl reicher Wissenschaftler machen Ehe und Familie eine Krise durch; vereinzelt ist sogar vorn "Tod der Familie" (so z. B. bei Cooper 1972) die Rede. Andere wenden sich gegen das "dauernde Krisengerede" und betonen die Kontinuität und Stabilität der Familie. Und was die Situation noch schwieriger und unübersichtlicher macht: Beide Seiten stützen sich auf empirische Daten. Bevor man ein vor schnelles Urteil abgibt, sollte man bedenken, daß die aktuellen Ver änderungen der privaten Beziehungsformen vor dem Hintergrund einer historisch einmaligen Situation gesehen werden müssen. Nie zuvor war eine Form von Ehe und Familie so dominant wie in der Nachkriegszeit bis etwa Mitte der 60er Jahre. Die gegenwärtige Si tuation erscheint vielen auch deshalb als so krisenhaft, weil der Zustand vorher ungewöhnlich homogen war. Das moderne Ehe- und Familienmodell - die moderne Kleinfamilie als selbständige Baus haltsgemeinschaft eines Ehepaares mit seinen minderjährigen Kin dern - hatte sich faktisch und normativ (als unhinterfragtes Leitbild) nahezu universell durchgesetzt. Obwohl auch heute noch die Mehrheit der Bevölkerung nach konventionellen Mustern lebt, haben im Zuge des gesellschaftli chen Modernisierungsprozesses beträchtliche Veränderungen weg von diesem Modell stattgefunden. Überall in den entwickelten Industrie ländern sinkt die Geburtenrate. Die Heiratsneigung geht zurück, und immer häufiger lassen sich Ehepaare scheiden. |
format |
Texto |
topic_facet |
Social sciences. Social Sciences. Social Sciences, general. |
author |
Peuckert, Rüdiger. author. SpringerLink (Online service) |
author_facet |
Peuckert, Rüdiger. author. SpringerLink (Online service) |
author_sort |
Peuckert, Rüdiger. author. |
title |
Familienformen im sozialen Wandel [electronic resource] / |
title_short |
Familienformen im sozialen Wandel [electronic resource] / |
title_full |
Familienformen im sozialen Wandel [electronic resource] / |
title_fullStr |
Familienformen im sozialen Wandel [electronic resource] / |
title_full_unstemmed |
Familienformen im sozialen Wandel [electronic resource] / |
title_sort |
familienformen im sozialen wandel [electronic resource] / |
publisher |
Wiesbaden : VS Verlag für Sozialwissenschaften : Imprint: VS Verlag für Sozialwissenschaften, |
publishDate |
1996 |
url |
http://dx.doi.org/10.1007/978-3-663-14431-1 |
work_keys_str_mv |
AT peuckertrudigerauthor familienformenimsozialenwandelelectronicresource AT springerlinkonlineservice familienformenimsozialenwandelelectronicresource |
_version_ |
1756268869309169664 |
spelling |
KOHA-OAI-TEST:2109762018-07-30T23:43:19ZFamilienformen im sozialen Wandel [electronic resource] / Peuckert, Rüdiger. author. SpringerLink (Online service) textWiesbaden : VS Verlag für Sozialwissenschaften : Imprint: VS Verlag für Sozialwissenschaften,1996.gerSeit den 60er Jahren ist die Familie in beiden Teilen Deutschlands wie auch in anderen hochentwickelten Industriegesellschaften aus geprägten Wandlungsprozessen unterworfen. Nach Ansicht zahl reicher Wissenschaftler machen Ehe und Familie eine Krise durch; vereinzelt ist sogar vorn "Tod der Familie" (so z. B. bei Cooper 1972) die Rede. Andere wenden sich gegen das "dauernde Krisengerede" und betonen die Kontinuität und Stabilität der Familie. Und was die Situation noch schwieriger und unübersichtlicher macht: Beide Seiten stützen sich auf empirische Daten. Bevor man ein vor schnelles Urteil abgibt, sollte man bedenken, daß die aktuellen Ver änderungen der privaten Beziehungsformen vor dem Hintergrund einer historisch einmaligen Situation gesehen werden müssen. Nie zuvor war eine Form von Ehe und Familie so dominant wie in der Nachkriegszeit bis etwa Mitte der 60er Jahre. Die gegenwärtige Si tuation erscheint vielen auch deshalb als so krisenhaft, weil der Zustand vorher ungewöhnlich homogen war. Das moderne Ehe- und Familienmodell - die moderne Kleinfamilie als selbständige Baus haltsgemeinschaft eines Ehepaares mit seinen minderjährigen Kin dern - hatte sich faktisch und normativ (als unhinterfragtes Leitbild) nahezu universell durchgesetzt. Obwohl auch heute noch die Mehrheit der Bevölkerung nach konventionellen Mustern lebt, haben im Zuge des gesellschaftli chen Modernisierungsprozesses beträchtliche Veränderungen weg von diesem Modell stattgefunden. Überall in den entwickelten Industrie ländern sinkt die Geburtenrate. Die Heiratsneigung geht zurück, und immer häufiger lassen sich Ehepaare scheiden.Einführung -- 1 Rechtliche und politische Rahmenbedingungen für die Entwicklung von Ehe und Familie in der Bundesrepublik Deutschland und in der ehemaligen DDR -- 2 Ehe und Familie im Umbruch: ein einführender Überblick -- 3 Moderne Alternativen zur Eheschließung -- 4 Der soziale Strukturwandel der Familie -- 5 Modernisierungstendenzen im Alltag von Kindern und Jugendlichen -- 6 Die Instabilität der modernen Ehe und Kleinfamilie und ihre Folgen -- 7 Entkoppelung von biologischer und sozialer Elternschaft -- 8 Der soziale Wandel der Rolle der Frau in Familie und Beruf -- 9 Partnerschaft und Sexualität -- 10 Rückgang der Mehrgenerationenhaushalte: Zeichen für eine abnehmende Solidarität zwischen den Generationen? -- 11 Theoretische Erklärungsansätze für den sozialen Wandel von Ehe, Familie und Partnerschaft -- 12 Die Zukunft von Ehe und Familie in den alten und in den neuen Bundesländern -- 13 Die strukturelle Rücksichtslosigkeit der gesellschaftlichen Verhältnisse gegenüber Familien: Familienpolitik in Deutschland -- Literatur -- Register.Seit den 60er Jahren ist die Familie in beiden Teilen Deutschlands wie auch in anderen hochentwickelten Industriegesellschaften aus geprägten Wandlungsprozessen unterworfen. Nach Ansicht zahl reicher Wissenschaftler machen Ehe und Familie eine Krise durch; vereinzelt ist sogar vorn "Tod der Familie" (so z. B. bei Cooper 1972) die Rede. Andere wenden sich gegen das "dauernde Krisengerede" und betonen die Kontinuität und Stabilität der Familie. Und was die Situation noch schwieriger und unübersichtlicher macht: Beide Seiten stützen sich auf empirische Daten. Bevor man ein vor schnelles Urteil abgibt, sollte man bedenken, daß die aktuellen Ver änderungen der privaten Beziehungsformen vor dem Hintergrund einer historisch einmaligen Situation gesehen werden müssen. Nie zuvor war eine Form von Ehe und Familie so dominant wie in der Nachkriegszeit bis etwa Mitte der 60er Jahre. Die gegenwärtige Si tuation erscheint vielen auch deshalb als so krisenhaft, weil der Zustand vorher ungewöhnlich homogen war. Das moderne Ehe- und Familienmodell - die moderne Kleinfamilie als selbständige Baus haltsgemeinschaft eines Ehepaares mit seinen minderjährigen Kin dern - hatte sich faktisch und normativ (als unhinterfragtes Leitbild) nahezu universell durchgesetzt. Obwohl auch heute noch die Mehrheit der Bevölkerung nach konventionellen Mustern lebt, haben im Zuge des gesellschaftli chen Modernisierungsprozesses beträchtliche Veränderungen weg von diesem Modell stattgefunden. Überall in den entwickelten Industrie ländern sinkt die Geburtenrate. Die Heiratsneigung geht zurück, und immer häufiger lassen sich Ehepaare scheiden.Social sciences.Social Sciences.Social Sciences, general.Springer eBookshttp://dx.doi.org/10.1007/978-3-663-14431-1URN:ISBN:9783663144311 |