Politik als Prozeß der Gemeinschaftsbildung [electronic resource] : Eine empirische Theorie /

Vielleicht sollte ich mich für die Verwegenheit dieses Buches entschuldigen. Aber es erscheint mir als eine sehr vordringliche Aufgabe, die politische Erfahrung in ihrer Gesamtheit zu überblicken und zusammenzufassen, um zu sehen, ob sich aus ihr nicht eine Reihe allgemeiner Folgerungen darüber ergeben, wie eine politische Ordnung beschaffen sein muß. Und trotz der Gewagtheit eines solchen Unter­ nehmens meine ich, daß es in Angriff genommen werden sollte von jemandem, der sein Leben mit dem Studium dieser Erfahrungen verbracht hat, nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis, nicht nur in einem Land, sondern in mehreren, und nicht nur in pragmatischer, sondern auch in philosophischer Sicht. Die Unter­ lagen für eine solche Untersuchung vermehren sich sehr schnell, Bemühungen um den Auf- und Umbau politischer Ordnungen gibt es in der ganzen Welt, und die Unzufriedenheit mit den erzielten Ergebnissen ist sehr weit verbreitet. Natürlich möchte ich gleich hier betonen, daß dieses Werk weder der erste noch der letzte Versuch ist, die gesamte Erfahrung des Menschen im politischen Bereich zu ver­ arbeiten. Von der Politik des Aristoteles bis zu Arbeiten der Zeitgenossen haben die Fragen, um die es hier geht, die besten Denker beschäftigt. Und das ist verständlich genug, denn das Schicksal der Menschheit hängt letztlich davon ab, ob es gelingt, die menschlichen Beziehungen in einen Kosmos weltweiter Gemeinschaft einzu­ ordnen.

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Bibliographic Details
Main Authors: Friedrich, Carl Joachim. author., SpringerLink (Online service)
Format: Texto biblioteca
Language:ger
Published: Wiesbaden : VS Verlag für Sozialwissenschaften : Imprint: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 1970
Subjects:Social sciences., Social Sciences., Social Sciences, general.,
Online Access:http://dx.doi.org/10.1007/978-3-663-02720-1
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Description
Summary:Vielleicht sollte ich mich für die Verwegenheit dieses Buches entschuldigen. Aber es erscheint mir als eine sehr vordringliche Aufgabe, die politische Erfahrung in ihrer Gesamtheit zu überblicken und zusammenzufassen, um zu sehen, ob sich aus ihr nicht eine Reihe allgemeiner Folgerungen darüber ergeben, wie eine politische Ordnung beschaffen sein muß. Und trotz der Gewagtheit eines solchen Unter­ nehmens meine ich, daß es in Angriff genommen werden sollte von jemandem, der sein Leben mit dem Studium dieser Erfahrungen verbracht hat, nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis, nicht nur in einem Land, sondern in mehreren, und nicht nur in pragmatischer, sondern auch in philosophischer Sicht. Die Unter­ lagen für eine solche Untersuchung vermehren sich sehr schnell, Bemühungen um den Auf- und Umbau politischer Ordnungen gibt es in der ganzen Welt, und die Unzufriedenheit mit den erzielten Ergebnissen ist sehr weit verbreitet. Natürlich möchte ich gleich hier betonen, daß dieses Werk weder der erste noch der letzte Versuch ist, die gesamte Erfahrung des Menschen im politischen Bereich zu ver­ arbeiten. Von der Politik des Aristoteles bis zu Arbeiten der Zeitgenossen haben die Fragen, um die es hier geht, die besten Denker beschäftigt. Und das ist verständlich genug, denn das Schicksal der Menschheit hängt letztlich davon ab, ob es gelingt, die menschlichen Beziehungen in einen Kosmos weltweiter Gemeinschaft einzu­ ordnen.